Einzigartiges Beschaffungsmanagement für Industriekunden

Klar fokussiert auf das Industriegeschäft und in der Digitalisierung fortgeschritten wie nur wenige andere mittelständische PVH-Unternehmen: Der PREMIUM FORMAT GROUP Partner Lingemann aus Brühl, versorgt die Produktionsstätten in Deutschland und Europa nicht als Werkzeughändler, sondern als Systemdienstleister.

Unternehmens-Inhaber Alexander Pawel, 50, ist ein Freund prägnanter Aussagen. „Wir sind kein Fachhändler“ ist so eine Formulierung, die zunächst leichtes Befremden auslöst, aber letztlich Bestandteil der erfolgreichen Unternehmensstrategie ist. Lingemann beschafft alles, was der Kunde an C-Teilen braucht, egal wann, wo und wie er es braucht. Der wichtigste Erfolgspfeiler ist nicht etwa Waren-Know-how, sondern die in vielen Jahren und zahlreichen Referenzprojekten erworbene Beratungs- und Prozesskompetenz. Die Botschaft dahinter ist klar: Lingemann hilft als tief vernetzter „integrated supplier“, Kosten zu sparen – und zwar nicht nur bei den Produktpreisen, sondern vor allem in den Prozessen. Denn da lohnt es sich richtig. Pawel hat das Unternehmen Ende der 90er Jah¬re von seinem Vater übernommen und es seitdem konsequent auf die Kundenzielgruppe Industrie ausgerichtet, die sich zu der Zeit zu ändern begann. „Wachgerüttelt hat mich damals tatsächlich ein Vortrag im Rahmen einer E/D/E Veranstaltung. Da berichtete ein angehender Einkaufsleiter aus der chemischen Industrie, wie sich der Einkauf in der Zukunft voraussichtlich verändern wird. Das hat mich zum Nachdenken gebracht.“ Pawel erkannte die Chancen und setzte auf die Mehrwertleistung „Prozessoptimierung“. 

Damit fährt der Brühler PREMIUM Partner gut: 90 Mitarbeiter erwirtschaften heute in Deutschland 37 Millionen Euro Umsatz, zählt man die Standorte in Rumänien, Polen und Ungarn hinzu, sind es 150 Mitarbeiter und rund 50 Millionen Euro. Lingemann steuert einen internationalen Wachstumskurs. Verlagert ein Kunde die Produktion nach Osteuropa, oder will die Abläufe vor Ort optimieren, ist Lingemann zur Stelle, bietet eine verlässliche Versorgung „in time“, überwindet mit lokalen Mitarbeitern die Sprachbarriere und sorgt für Transparenz über Verbräuche und Kosten. Konsignationsläger in der Nähe oder sogar auf dem Betriebsgelände des Kunden sind eine bewährte Lösung. Jedes Werk, jede Abteilung erhält somit nach der entsprechenden Vorkonfektionierung durch Lingemann die bestellten MRO-Bedarfe – aus einer Hand und mit nur einer Anlieferung, die falls gewünscht, zum festgelegten Zeitpunkt erfolgt.

Die Optimierung der Kundenlogistik ist eine Erfolgszutat, die aber erst in Verbindung mit der Kernkompetenz von Lingemann richtig zur Geltung kommt: smarte, weitgehend automatisierte Beschaffungsprozesse. „Egal, mit welcher Beschaf¬fungssoftware der Kunde arbeitet – wir können die notwendigen Schnittstellen bedienen, verfügen über die entsprechende Erfahrung und können so¬mit innerhalb kürzester Zeit zur Umsetzung gelangen“, schildert der für IT verantwortliche Geschäfts¬führer Christian Gerken. Das ist schlichtweg die Anforderung der Kunden in der gehobenen Größenklasse, auf die sich Lingemann spezialisiert hat. „Denn“, so Gerken weiter, „entweder können wir die Schnittstelle bedienen, oder wir werden kein Lieferant. So einfach ist das.“
 
Christian Gerken wurde, neben Alexander Pawel und Jörg Schnieders, 2016 in die Geschäftsführung berufen – ein Ausdruck der strategisch hohen Bedeutung, die eine gut funktionierende IT gerade für ein Unternehmen wie Lingemann hat. Gerken und sein Team haben in den vergangenen drei Jahren die Systemlandschaft quasi komplett erneuert. Warenwirtschaft, Produktinformationsmanagement¬system, eine Business-Intelligence-Software und sechs weitere Programme wurden konzipiert und implementiert. Automatisierung ist das Geschäft von Lingemann, das müssen die internen Prozesse hergeben. Christian Gerken demonstriert das an einem Beispiel: Nur rund 90 Sekunden dauert es, um einen Artikel aufzunehmen, daraus ein Angebot für den Kunden zu erstellen und gleichzeitig automatisch den Einkauf zu beauftragen. „Das ist ein echter Kernprozess bei uns“, schildert Gerken. Schließlich legen die Mitarbeiter rund 8500 Artikel pro Monat neu an. Insgesamt beinhaltet die Datenbank des „Alles-Lieferers“ rund fünf Millionen Produkte von 8000 Lieferanten. Zurzeit befindet sich ein CRM-System in der finalen Entwicklungsphase. Es soll als zentraler Workflow für das gesamte Unternehmen dienen und 2019 an den Start gehen. „Und dann“, scherzt IT-Fachmann Gerken, „fangen wir wahrscheinlich mit dem ERP wieder von vorne an.“

 

Die Leistung

Stehenbleiben ist keine Option, erst recht nicht im Industriegeschäft, wo ein wachsender Kostendruck die Entwicklung hin zu immer mehr Effizienz forciert. Vorreiter ist bekanntlich die Automobilindustrie mit ihrem hohen Grad an Vernetzung und Integration entlang der Lieferkette. Namhafte Zulieferer in der Automobilbranche zählen zu den ältesten Kunden von Lingemann. „Die Anforderungen aus dem Automotive-Bereich waren immer auch Treiber für uns“, berichtet Jörg Schnieders. Alle drei Geschäftsführer teilen in diesem Zusammenhang die gleiche Beobachtung: Die digitalen Möglichkeiten beschleunigen die Zyklen, in denen sich die Anforderungen ändern, enorm. Alexander Pawel ist überzeugt: „In dem Tempo, das wir gewohnt sind, wird es nicht weitergehen.“ „Das Geschäftsmodell immer wieder in Frage zu stellen“, wie Jörg Schnieders formuliert, ist daher ein strategisches Leitmotiv bei Lingemann. Was bedeutet es für die Lieferanten, wenn der operative Einkauf schon in wenigen Jahren weitgehend automatisiert und autonom ablaufen wird? Welche Differenz zum Online-Referenzpreis sind Kunden bereit für Mehrwertleistungen zu zahlen? Derzeit sieht man sich – zu Recht – gut aufgestellt. „Wir gehen die Extrameile zum Kunden. Das ist nicht so leicht auszutauschen“, sagt Jörg Schnieders.

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